(Alte Fahrräder an der Uferpromenade von Cat Ba - aus dem Meer gefischt)
Wir sagen Danke an Hanoi. Es sind unsere letzten Stunden hier. Weihnachten 2024 in einer großen, fremden Stadt. Verbunden mit vielen gemischten Gefühlen. Einerseits das große Abenteuer, andererseits fehlt es uns, bei den Lieben daheim zu sein. Und hier in Hanoi ist Weihnachten einfach... anders. Viel Klimbim und wenig echte Stimmung. Deshalb nehmen wir einfach noch die letzen Stunden hier mit und werden morgen aufbrechen nach Cat Ba. Das ist eine kleine Insel vor der Halong-Bucht. Wir freuen uns auf diesen Abschnitt, auch wenn wir nicht mit sehr gutem Wetter rechnen. Es ist eben "Winter" hier im Norden Vietnams und da kann es auch schon mal kühl werden. Und was wir durch unsere Recherche wissen: Cat Ba Stadt ist aktuell durchzogen von Baustellen, da man die Stadt für den Tourismus weiter ausbauen möchte. Das schreckt uns nicht ab, da wir in erster Linie herkommen, um einen 2-Tägigen Bootstrip zu machen. Und wir sind auch mittlerweile entspannter, wenn es um Planung etc. geht. Es kommt sowieso immer anders, als man so denkt - und meistes wird es dann deutlich besser, als erwartet. 🤷🏻♂️ Wir befolgen einfach einen guten Hinweis von lieben Menschen: Wir machen keine Pläne mehr, sondern haben einfach nur Ideen... Das klappt besser.
(Für alle Annehmlichkeiten wurde gesorgt - selbst ein WC gab es am Hafen 🤣)
Und so ist es dann am morgen unserer Abreise. Pünktlich besteigen wir den Bus nach Cat Ba, der uns sicher und kurzweilig an den Hafen zur Überfahrt bringen soll. Wir kommen gut an und werden mit allem Gepäck auf ein Schnellboot verfrachtet. Vertrauen ist gut 😂 Und wichtig. Wir kommen also sicher an und sind ein wenig mehr erstaunt als gedacht, wie riesig die Baustelle hier ist. Der gesamte Ort besteht derzeit aus einem großen Bauplatz. Man schafft offenbar Platz für viele, viele Touristen. Leider, denn es sieht hier aktuell ziemlich übel aus. Aber wer sind wir, die wir richten? Es wird nur leider nicht schöner, so lassen die Bilder an den Bauzäunen vermuten. Und wir sind dann doch überrascht, dass es uns so wenig ausmacht. Als wir am Hotel aussteigen, müssen wir über eine Planke, die über einen Graben führt, das Haus betreten. Das Hotel selbst ist klein und schön. Und super sauber. Was will man mehr?
(Rechts der Eingang zum Hotel)
Den Ort erkunden wir noch am Abend, da es nicht viel zu sehen gibt. Viele Baustellen, viele geschlossene Läden und Hotels. Das ist es dann auch schon. Und unsere Tour? Naja, die planen wir noch immer, ist aber auch abhängig vom Wetter. Es ist derzeit noch sehr nebelig und leichter Nieselregen.
Auf unserem Spaziergang am Morgen zum Rock Trail, einem schönen, kleinen Wanderweg an der Felsenküste mit Aussicht über die Inseln vor Cat Ba, sehen wir dann das Meer. Und hier beschließen wir dann auch, das wir den Trip mit dem Boot machen werden. Egal was kommt. Manchmal ist etwas mehr Zeit wichtig, um gute Entscheidungen zu treffen. Das war der Grund unseres Herkommens und es wäre unglaublich schade, wenn wir es nicht machen würden. Daher machen wir uns auf den Weg in die empfohlene Agentur. Ein anderes Paar aus Italien läuft gemeinsam mit uns auf und ist in der selben Situation und möchte ebenfalls die Tour buchen. Aber.. alles ausverkauft. Doch statt nun einfach das nächst beste zu buchen gehen wir entspannt die Sache an und finden ein paar Ecken weiter einen Anbieter, der uns ein sehr gutes Angebot macht. und wir greifen zu. Es fühlt sich gut an und wir sind froh, dass wir diesen Weg so gemacht haben. Wir laufen die Starße entlang und treffen auf das italienische Paar, die gerade wohl einen Tagestrip gebucht haben. Und wir erzählen, dass wir den 2-Tages-Trip gebucht haben und auf dem Boot wohl noch Platz sei... Zufälle gibt es nicht. 😇
Am nächsten Morgen ist es dann soweit. Wir sind früh unterwegs und erreichen unser Boot bereits um 8:30 Uhr. Mit uns steigen weitere 26 Personen an Bord, darunter auch Marianna, Dario, EJ und seine Freundin Cloe aus Australien. Das Glück bleibt uns gewogen und wir sitzen mit den vieren auch an einem Tisch und... wir sechs Personen sind auch gemeinsam an Bord für die Übernachtung. Und zwar nur wir sechs.
Der Tag in der Lan Ha Bucht vergeht wie im Flug. Kayakfahren, Schwimmen, gutes Essen und endlich wieder Sonne ☀️ Eine echte Wohltat. Und wir haben wirklich Spaß auf unserer Yacht.
Am Nachmittag dann die große Überraschung, als wir das Boot wechseln dürfen: Wir steigen um auf eine echte alte Dschunke.. und wenn ich sage alt, dann meine ich es auch so. Aber das Schiff hat so viel Charme und es ist so unglaublich schön, mit den anderen diesen Kahn zu teilen. So entstehen schöne und unterhaltsame Gespräche, es gibt leckeres Abendessen und dazu noch ein echtes Highlight. Wir dürfen noch einmal ins Kayak, dieses Mal in absoluter Dunkelheit, und leuchtendes Plankton sehen. Wirklich fantastisch. Die Hände gleiten durchs Wasser und das Wasser beginnt zu funkeln. So etwas habe ich noch nie gesehen und leider lässt es sich auch nicht im Bild dokumentieren. Traumhaft.
(Nein, kein Plankton, nur unser Schiff bei Nacht vom Kayak aus)
(Impressionen aus der Lan Ha Bucht)
Und gutes Essen gab es auch. 🥘
Die Nacht auf unserem Kutter ist kurz aber ruhig, da wir heute morgen den Sonnenaufgang sehen möchten. Um 6.00 Uhr ist daher aufstehen angesagt. Atemberaubend schön, die Sonne hier aufgehen zu sehen. Totale Stille und das Meer.
Und schon gibt es den nächsten Punkt auf unsere Liste heute. Ein kurzer Besuch im Dorf Viet Hai, verbunden mit einer kurzen, aber lustigen Raddtour, ist die letzte Aktivität, bevor wir dann den Hafen von Cat Ba ansteuern. Und auch hier erweißt sich unsere kleine Gruppe als wirkliche Bereicherung. Mit viel Humor besteigen wir die alten Drahtesel und machen eine kurze Runde durchs Dorf. Sehr kurz.. aber lustig.
Wir sind so froh, dass wir uns getraut haben, trotz aller Wetterprognosen, diesen Trip zu machen. Das ist wirklich alles in allem ein Geschenk und wir sind so beseelt von diesen zwei Tagen, dass es uns wirklich schwer fällt, als EJ und Cloe sich am Hafen von uns verabschieden. Sie fahren weiter nach Hanoi. Euch eine gute Reise.
Marianna und Dario sitzen noch mit im Bus und begleiten uns noch eine Weile bis nach Ninh Bin. Und auch das ist noch einmal wirklich ein kleines und lustiges Abenteuer. Heute fahren wir das erste Mal mit einem Sleeper, einem Bus, in dem man angeblich liegen kann. Bei meiner Größe dennoch eine Herausforderung. Trotzdem geht die Fahrt schnell um und wir freuen uns, als wir endlich um 19 Uhr an unserer heutigen Unterkunft ankommen Ninh Bin wird uns nun die nächsten drei Tage beherbergen und wir sind gespannt, was uns hier erwartet. Nur so viel: Es ist mehr Tourismus hier, als noch in Cat Ba.
Wir haben das Glück und dürfen diese Reise jeden Tag und in jedem Moment erleben und genießen. Wir tun dies mit vollem Bewusstsein und dem nötigen Respekt. Wir sehen vor Ort aber auch oftmals Menschen, denen es nicht so gut geht, die uns aber dennoch freundlich und offen begegnen. Das macht in vielen Momenten demütig. Und dennoch, oder vielleicht auch genau deshalb, erlauben wir uns, diese Reise genießen zu dürfen. Es ist einfach eine Frage der inneren Haltung, wie man auf einer solchen Reise unterwegs ist. Wir bleiben offen und freuen uns über alles, was wir hier lernen dürfen und erfahren dürfen. Und das auch noch weitere Monate. Deshalb an dieser Stelle einen lieben Gruß an alle daheim... beschließt dieses Jahr vielleicht etwas ruhiger, mit dem einen oder anderen Gedanken an die Menschen, denen es vielleicht nicht so gut geht - Feiert aber auch ordentlich. Denn das verbindet die Menschen überall. In diesem Sinne: Alles Gute und bis zum nächsten Jahr 💫💫
Fazit des Tages: Es ist schön, wenn man zu zweit die Welt bereisen kann. Es ist auch schön, wenn man Menschen trifft, die diese Reise bereichern. 🙏
Allen weiterhin eine angenehme und sichere Reise und einen guten Übergang in das kommende Jahr 2️⃣0️⃣2️⃣5️⃣ 💫
Hallo Ihr Beiden! Jetzt muss ich mich melden, weil ich Ihnen ein gutes, lebendiges, genussreiches, experimentelles und wohlwollendes 2025 von Herzen wünsche. Ich habe Ihre Reise verfolgt, mit Erstaunen, überraschen, etwas ängstlich und vor allem mit aller Achtung vor soviel Mut, Neugier, Entschlusskraft und Planung. Deshalb melde ich mich jetzt, um die besten Wünsche für's weiter Erlebnis, und vor allem für das mentale Ziel. Ich bin gespannt, wo die Reise endet, wie Ihr Ankommen in der Realität zu Hause ( wo auch immer) sein wird.
Alle besten Wünsche und Gesundheit
Anne Plien