Am sehr frühen Morgen, genauer gesagt um 5 Uhr, werden wir an unserer Unterkunft abgeholt. Ein Minivan bringt uns und weitere Passagiere in ca. 2 Stunden Fahrt zur Laotischen Grenze. Wir haben eine Fahrt mit dem Longboat über den Mekong gebucht und sind nun ganz aufgeregt, wie das wird. Zwei mal 8 Stunden auf dem Fluss mit vielen anderen Reisenden, aber auch mit vielen neuen Eindrücken und mit einem für uns völlig neuen Ziel - Laos. 🇱🇦
Die Ausreise aus Thailand ist einfach: Stempel druff und raus. Die Einreise nach Laos hingegen wird etwas langwieriger. Ein Visum, welches am Ende deutlich teurer als angekündigt war, ein Anstehen an mehreren Schaltern und dann noch der Trip auf einem Thaewong, einem kleinen holprigen Laster mit Personenladefläche und den Rucksäcken auf dem Dach, bringen uns über die löchrige Straße nach Chang Khong.
An der Grenze haben wir uns wie empfohlen noch mit der Landeswährung eingedeckt, dem Laotischen Kip. Aus dem Automaten holen wir uns 2.000,000 Kip und sind somit das erste Mal im Leben Millionäre... umgerechnet sind das allerdings gerade einmal 89,- Euro, was unsere Euphorie wieder etwas einfängt. 🏧💰💰
Am Pier steht bereits unser Boot und wir staunen nicht schlecht, wie viele Menschen auf den Kahn sollen. Als sich alles gesetzt hat, ist aber genügend Platz für alle da und so genießen wir den ersten Teil unserer Reise auf dem Mekong.
Die ersten Stunden vergehen dann wie im Flug und wir sind hingerissen von der schönen Bootsfahrt auf unserem Kahn. Der Mekong zieht vorbei und die Gedanken dürfen mit ihm fließen. Und so bin ich dann ganz überrascht, als wir plötzlich schon eher als erwartet in Pak Beng angekommen sind. Unserem heutigen Ort für eine Zwischenübernachtung.
Und hier bekommen wir ein Schauspiel beim abendlichen Ausklang, dass seines Gleichen sucht. Ein unglaublicher Sonnenuntergang direkt am Fluss.
(Der Blick von der Terrasse auf den abendlichen Mekong)
Am nächsten Morgen geht es dann schon wieder früh weiter. Weitere 8 Stunden auf dem Fluss. Und zu Beginn sind wir etwas überrascht, da wir heute auf einem anderen Boot weiterfahren. Das war uns bewußt, aber das der Kahn so aussieht... Wir sind ein wenig unsicher und überlegen, ob wir eventuell auf ein anderes Schiff ausweichen sollen. Aber dafür möchte man uns weitere 80 US-Dollar pro Person abnehmen, was wir dankend ablehnen. Das ist, wie sich herausstellen sollte, eine gute Entscheidung.
Die Fahrt heute ist nochmals wirklich toll und wir erleben zwar ein volles Schiff, aber dafür auch eine Menge interessanter Dinge: Das Boot hält immer mal wieder zwischendurch an und nimmt noch einige weitere laotische Passagiere zu den bereits vielen an Bord befindlichen auf. Dazu kommen Mengen an Gemüsesäcke und ...... ein Ziege, die kurzerhand aufs Dach des Bootes geschnallt wird. 🐐🤣 Alles in allem eine sehr spannende und kurzweilige Fahrt. Und eine sehr entspannte Stimmung auf dem Schiff. Wir sind also froh, dass wir das Geld gespart und uns getraut haben. Sehr gut.
(Impressionen einer Bootsfahrt - Teil 1)
(Hier die Ziege auf dem Dach 🐐)
(Impressionen einer Bootsfahrt - Teil 2)
(Impressionen vom Mekong)
Angekommen in Luang Prabang sind wir sehr angetan von der kleinen beschaulichen Stadt im französischen Kolonialstil. Es ist zwar sehr belebt, aber dennoch alles sehr entspannt. Wir freuen uns auf die Tage hier
Die Stadt ist schön, und deshalb beschließen wir, unseren Aufenthalt direkt zu verlängern. Eine gute Entscheidung, da wir auch noch nicht konkret klar sind, was als nächstes kommt. Aber die Entspannung sorgt dafür, dass wir einfach noch einmal einen Roller mieten und damit noch etwas das Umland erkunden. Und das ist eine gute Entscheidung.
Mit dem Roller geht es zunächst in die Berge, abseits der Straßen und in Richtung Tat Sae Waterfalls. Hier sind wir das erste Mal überrascht, dass wir fast allein sind und sowohl die kurze Bootsfahrt, aber auch den Besuch am Wasserfall geniessen dürfen. Sehr schön..
(Unterwegs im Busch)
Der weitere Weg ist wirklich schön und abenteuerlich zu gleich. Auf Ziehwegen durch die Berge, immer weiter hinauf, erreichen wir dann den Nahm Dong Park. Auch hier, sind wir verwundert, dass wir fast allein in diesem riesigen Naturpark sind. Durch den Park können wir komplett ruhig und entspannt laufen und haben so einen wirklich tollen Nachmittag. Alles was man hört, ist das Plätschern des Wasserfalls und einige Vögel, die in den Bäumen sitzen. Dazu genießen wir ein Mittagessen, frisch gekocht im kleinen Restaurant des Parks. Und dann.. seelig. Mehr braucht es nicht. 🙏🌈
Am nächsten Tag haben wir noch einmal eine Thai Massage gebucht. Das ist hier wirklich ein Erlebnis, auch in Laos. Dazu müssen wir in einen entsprechenden Dress schlüpfen und dann gehts auch schon los. Wirklich eine Wohltat und nur zu empfehlen. Während der Massage ist es wirklich eine Herausforderung, aber danach.. Ein Traum für die Muskeln und Knochen.
Wir verlängern noch einmal. Um zwei weitere Tage. Wir wissen mal wieder nicht, wie es weiter geht und daher lassen wir es ruhig angehen. Das Mopedfahren war anstrengend. Wir hatten eigentlich vor, den Thakek-Loop zu fahren. (lange Geschichte) Aber irgendwie fühlt es sich gerade besser an, einfach weiter zu ziehen. Und da es uns hier gut geht, ist die Entscheidung einfach: Wir bleiben, bis uns etwas besseres einfällt. 😊
(Nach dem Umzug entdecken wir noch einmal die Stadt neu)
Noch zwei Tage hier und alles fühlt sich wieder richtig an. Wir sind an den Punkt gekommen, dass wir uns gerade doch schon Richtung Hanoi treiben lassen. Und was soll ich sagen: Alles geht gerade glatt. Wir buchen einen Flug, haben eine Unterkunft und eine Idee, was wir in Hanoi und Vietnam generell machen möchten. Somit ist alles komplett gut und richtig. Einfach mal auf das Gefühl im Bauch hören - und darauf vertrauen, dass es schon passt. Schwere Übung für mich, aber ich werde besser darin.
Somit vertreiben wir uns die Zeit mit Entspannung, Reiseberichten, Recherchen und Sonnenuntergängen. Soooo schön, hier einfach am Mekong zu sitzen und dem Naturschauspiel zu folgen.
Wir sind noch ein paar Stunden in Laos und werden dann aufbrechen nach Vietnam. Von dort aus wird es dann erst den nächsten Bericht geben. Es ist nicht ohne Anstrengung, jeden Tag aufs neue los zu ziehen und man darf auch ruhig einmal so etwas wie ein Wochenende einbauen. Das fällt schwer, da es so viel zu entdecken gibt. Jetzt kommt die Weihnachtszeit und da werden wir es seeeeeeeeehr ruhig angehen lassen. So viel ist sicher.
Davon dann aber erst nächstes Mal wieder.
Fazit des Tages: Reisen kann anstrengend sein, wenn man glaubt, die Welt an einem Tag entdecken zu müssen. Aber oftmals ist weniger auch hier mehr. 🧘🏻♂️
Bis dahin wünsche ich allen eine gute Reise und eine besinnliche Weihnachtszeit. 🎄🎅🏼
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